2. Januar 1935:
Die LHG nimmt offiziell ihre Tätigkeit auf. Damals schrieb der "Lübecker Volksbote":
"Die kurze, schlichte Feier im Schuppen A auf der Wallhalbinsel am Altjahresnachmittag wird dazu beitragen, dass alle am Hafen Beschäftigten mit noch mehr Zuversicht und noch größerem Verantwortungsbewusstsein als bisher ihre Arbeit zum Wohle des Hafens, der Stadt uns unseres Vaterlandes ausführen werden." Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte übrigens bereits am 14. September 1934.
31. August 1938:
Die Hansestadt Lübeck wurde alleiniger Gesellschafter der LHG.
Zum Preis von 1.750.000 Reichsmark überließ die Kaufmannschaft alle ihr gehörigen Hafeneinrichtungen der Hansestadt. Schuppen, Kräne, Schleppdampfer ebenso wie Handkarren und Tintenfässer.
Hafen, das waren in der damaligen Zeit überwiegend die Wallhalbinsel und der Konstinkai. In der zweiten Hälfte der 30-er Jahre entstanden zwei Getreidesilos im Vorwerker Hafen, eines davon steht noch heute.
1940 wartet der Hafen mit einem Rekordumschlag auf: 2.321.640 Tonnen.
In der Nacht von 28. Auf den 29. März 1942 wurde nicht nur das Zentrum Lübecks, sondern auch der Hafen schwer von Bomben getroffen.
Im Jahr 1946 erreichte der Hafen einen Umschlag von 370.000 Tonnen.
Der Hafen hielt sich unter anderem mit dem Umschlag von Care-Paketen, Kohle und Holz über Wasser. Der damalige Passagierverkehr hatte überwiegend einen traurigen Anlass. Polnische Zwangsarbeiter kehrten über Lübeck zurück in ihre polnische Heimat. Gleichzeitig erreichten entlassene deutsche Kriegsgefangene und Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten die Hansestadt.
1947 lag der Umschlag bereits wieder bei knapp einer Million Tonnen. Auffällig war, dass Lübeck sich vom Stückguthafen zum Massenguthafen zu entwickeln schien. Umgeschlagen wurden u.a. Holz, Schwefelkies, Superphosphat oder Koks.
Oktober 1951:
Der Bund wird zusammen mit der Hansestadt Lübeck zu gleichen Teilen Gesellschafter der LHG.
9. Juni 1955:
Am Vorwerker Hafen, der sich im Laufe der Jahre immer weiter ausgedehnt hatte, ...
... gründete eine Gruppe von schweizerischen, deutschen und finnischen Geschäftsleuten die VORINDUS, die "Vorwerker Hafen Industriewerke GmbH & Co, Lübeck" zum Umschlag und zur Bearbeitung von Holz und Holzabfällen. Im September 1957 ging die Gesellschaft jedoch in Konkurs. Am Vorwerker Hafen begann danach der Umschlag von Massengut. Ein Weg, der nur für weniger als zehn Jahre Bestand hatte.
28. März 1962:
Am Skandinavienkai beginnt der Betrieb.
Da wo sich zuvor eine Pelztierfarm befand, startet der Fährverkehr mit einem Neubau der TT-Linie namens "Nils Holgersson". Die Anfänge waren bescheiden. Die Umschlags- und Beförderungsleistungen betrugen 1963 rund 60.400 t Fracht und 36.000 Passagiere. Heute liegen sie bei bis zu 20 Millionen Tonnen.
Von 1962 bis 1965 entstehen am Skandinavienkai vier Fähranleger.
1961-1966:
In mehreren Bauabschnitten wird der Vorwerker Hafen, der heutige Nordlandkai, zu einem RoRo-Hafen ausgebaut.
Am 4. April 1966 legt nach Fertigstellung des 1. Fähranlegers die "Finnhansa" der Reederei Finnlines an. Bereits vorher, ab 14. Januar 1964, beginnt am Vorwerker Hafen der Autoumschlag.
Am 20. Mai 1967 wird mit der "Hansa Express" der Dienst vom Skandinavienkai nach Helsinki aufgenommen.
Am 25. Juli 1969 wurde am Skandinavienkai der fünfmillionste Passagier begrüßt.
1970er:
Der Hafen entfernt sich weiter vom Massengutumschlag. Der Fährverkehr nach Schweden und Finnland wird zusammen mit dem Papierumschlag das wichtigste Standbein der LHG.
1970 werden der zweite, 1972 der dritte Anleger am Nordlandkai fertiggestellt.
1971 wird der Skandinavienkai durch den Bau eines Stammgleises an die Bahn angeschlossen.
1974 beläuft sich der Güterverkehr am Nordlandkai bereits auf 720.000 Tonnen.
Der Papierumschlag nimmt immer größere Ausmaße an, es entstehen riesige Lagerhallen. Am 18. Oktober dieses Jahres wird im Vorwerker Hafen der ein millionste VW seit Beginn der VW-Verladungen im Jahr 1953 verschifft.
2. Mai 1977
Am 2. Mai 1977 steuert die 215 Meter lange "Finnjet", das damals schnellste und modernste Fährschiff der Welt, ...
... zum ersten Mal den Skandinavienkai an. 20 Jahre blieb das Schiff im Liniendienst zwischen Travemünde und Helsinki. Am 12. September 2008 wurde das einstmals stolze Schiff in Alang/Indien verschrottet.
17. August 1982:
Am 17. August 1982 wurde der dreißigmillionste Passagier am Skandinavienkai begrüßt.
Rund 2 Millionen Passagiere nutzen 1983 den Skandinavienkai. Diese Zahlen wurden danach nie wieder erreicht. Die zunehmende Konkurrenz der Fluglinien und später der Wegfall der Duty-Free-Regelungen ließen den Passagierverkehr schrumpfen.
1983 erreichte der Lübecker Hafen einen Umschlag von fast 12 Millionen Tonnen.
Immer mehr Verkehre verlagern sich von der Wallhalbinsel, bis dahin das Herz des Lübecker Hafens, an Nordlandkai, Skandinavienkai und Konstinkai.
1989 beginnt der Bau des 8. Anlegers des Skandinavienkai unmittelbar am Dummersdorfer Ufer.
27. September 1991, Einweihung des 8. Fähranlegers am Skandinavienkai.
05. Juni1994:
Am 05. Juni1994 wird der Schlutuper Hafen eingeweiht.
Das neue Terminal auf dem Gelände einer früheren Holzhandlung ist insbesondere für den Umschlag von schwedischen Forstprodukten vorgesehen. Bis heute schreibt das Terminal eine Erfolgsgeschichte.
Am Nordlandkai gibt es jetzt eine Doppelrampe, sie wurde am 12. August 1994 in Betrieb genommen.
1998 wurden die Anleger 1 bis 4, die zu diesem Zeitpunkt nicht mehr den Anforderungen des wachsenden Schiffsraumes in der Ostsee gerecht wurden, für über 20 Mio. DM zu zwei modernen Anlegern mit flexiblen Pontons umgebaut.
Anfang 1999 wurde dem ständig wachsenden Bedarf an Liegeplätzen durch den Bau des Anlegers 7a Rechnung getragen. Damit hat der Skandinavienkai seine heutige Anlegerzahl von 9.
29. November 1999:
Erster Rammschlag für Anleger 6a, den ersten von heute 3 Anlegern am Skandinavienkai mit Doppelrampe.
Im Jahr 1999 schlägt der Gesamthafen Lübeck erstmals über 25 Millionen Tonnen um.
2000er
Planungen und Ausbauten für den "neuen" Skandinavienkai laufen auf Hochtouren.
6. Juli 2001:
Am 6. Juli 2001 wird Halle 51 am Nordlandkai in Betrieb genommen.
Die bis dahin größte Halle im Lübecker Hafen fungiert als Fast-Dispatch-Center und hat eine Größe von 16.000 Quadratmetern (inkl. Vordächer).
Im Mai 2003 nimmt das neue Baltic Rail Gate Terminal am Skandinavienkai den Betrieb auf. Offizielle Eröffnung ist am 26. August 2003.
Am Terminal Schlutup wird am Montag, 22. September 2003, die neue Halle 33 eingeweiht.
Im August 2006 bezieht die LHG-Hauptverwaltung das neue Hafenhaus am Skandinavienkai.
Kurze Zeit später folgen andere Mieter, darunter die TT-Line, die ihre Zentrale von Hamburg nach Travemünde verlegt.
Im Jahr 2006 schlägt der Gesamthafen Lübeck erstmals 30 Millionen Tonnen um.
Im Januar 2007 wird das neue Gate am Skandinavienkai in Betrieb genommen. Es wurde in den südlichen Hafenbereich verlegt und bietet nun 24 Spuren zur Ein- und Ausfahrt.
Das Jahr 2007 ist das bislang beste Jahr des Lübecker Hafens. Es werden knapp 33 Millionen Tonnen umgeschlagen. Die LHG hatte daran einen Anteil von knapp 30 Millionen.
Im März 2008 übernimmt
RREEF PAN-EUROPEAN INFRASTRUCTURE TWO LUX S.à r.l., 25,1 Prozent der LHG-Anteile.
2010er
Der Konstinkai als Terminal der LHG ist Geschichte. Das Gelände wurde an andere Firmen vermietet bzw. verkauft.
Mit dem Umschlag von Rundholz und anderen Massengütern bleibt er jedoch Teil des Lübecker Hafens.
2011
Das knapp 300 Meter lange Kreuzfahrtschiff "Queen Elizabeth" sorgt am 4. Juni für Begeisterung in Lübeck. Es ist das bislang größte Schiff, das jemals im Lübecker Hafen festmachte.
2012
Im März 2012 wurde der Skandinavienkai 50 Jahre alt.
2013
Nach knapp einjähriger Bauzeit wurde der neue Anleger 7 am Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde am 16.12. offiziell seiner Bestimmung übergeben. Es ist der vierte Doppelstockanleger an diesem Terminal.
2014
Das Papierterminal an der Trave feierte 2014 Jubiläum. Am 6. Juni 1994 weihte die LHG ihr neues Terminal für den Papierumschlag in Schlutup ein, das heute zu den modernsten Anlagen der LHG zählt.
2015
Die LHG optimierte das im Januar 2007 in Betrieb genommene Südgate am Skandinavienkai nachhaltig. Dabei führten eine neue Scanning-Technologie mit besserer Kamera- und Datentechnik sowie die Optimierung der Zu- und Abfahrt zu deutlich verbesserten Abfertigungsprozessen.
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